Das Trachtengebiet

In der Region Schaumburg existierte eine ausgeprägte Trachtenkultur. Die Frauentracht wird auch noch am Ende des 20. Jahrhunderts von einigen älteren Frauen im Landkreis Schaumburg getragen. Die Männertracht ist seit 1920 aus dem Alltag verschwunden.
Die Schaumburger Tracht unterteilt sich in folgende bisher bekannten Gruppen:
Die Friller Tracht, benannt nach dem Kirchspiel Frille bei Minden an der Weser. Die Westerten (Bückeburger) Tracht, getragen von Röcke bis Nordsehl. Die Österten (Lindhorster, Nenndorfer) Tracht, im Bereich von Stadthagen bis Bad Nenndorf. Die Holtruper Tracht, südlich von Minden. Die Apelerner Tracht, im Kirchspiel Apelern und angrenzend ins Auetal.
Farbliche Unterschiede in den getragenen Trachten zeigten unterschiedliche Lebenssituationen und Anläße: Das waren z.B Freuden- oder Trauerzeit, die Alltags- oder Sonntagstracht oder die Tracht, die nur zum Kirchgang oder nur zum Abendmahl getragen wurde. Zum Bereich der Schaumburger Tracht muß man nach vorläufigen Ergebnissen der aktuellen Trachtenforschung auch die Dörfer um Aplern und einige Randbereiche zählen. In einem sehr engen Zusammenhang steht das Schaumburger Gebiet mit dem Raum westlich der Weser, in dem die sogenannten Mindener Trachten getragen wurden. Wichtigestes Unterscheidungsmerkmal ist hier die Mütze, die sich in beiden Gegenden in wesentlichen Grundeigenschaften unterscheidet.